Irgendwann in einer durch und durch politisch korrekten Zukunft: Die Welt befindet sich in tiefem Frieden, denn Sex und Liebe gibt es nicht mehr. Die Frauen haben die Macht übernommen. Die männliche Spezies steht kurz vor dem Aussterben und tapst nur noch testosteronbefreit und heiter Schmetterlingen hinterher. Bernd und Lysistrata unternehmen einen Streifzug durch einen museumsartigen Garten der Lüste, um noch einmal zu erleben, was die Menschheit früher wegen ihrer hormongesteuerten Erregungszustände so alles zu erleiden hatte: Männer erschienen als genital getriebene Eroberer und Alphatiere. Frauen versuchten sich mittels kosmetischer Produkte in den Zustand optimaler Begattbarkeit zu versetzen. Mit heftiger Sehnsucht trat man an potenzielle Paarungspartner*innen heran – umso stärker war dann aber immer die Enttäuschung. Denn die Umsetzung dessen, was in Filmen und Büchern so verheißungsvoll romantisch gewirkt hatte, mutete eher kläglich an – und endete für gewöhnlich in Katastrophen, Krisen oder sexueller Ödnis.
Mit viel Witz und sarkastischer Schärfe erzählt Sibylle Berg von der Liebe als Kampfzone, als Leistungsshow mit akrobatischen Vortäuschungsnummern zur Lustmaximierung und Bestätigung eines eigentlich tief verunsicherten Egos. Es geht um Geschlechterrollen, Geschlechterliebe und Geschlechtsverkehr. Hans Otto im Gespräch mit Regisseurin Anna-Elisabeth Frick Digitales Programmheft Pressestimmen "Sibylle Bergs beißenden Witz im Versmaß lässt Anna-Elisabeth Frick teils so saftig ausagieren, dass es einem die Lachtränen in die Augen treiben will." Potsdamer Neueste Nachrichten, Lena Schneider "Was auf der Bühne der Reithalle passiert, ist so gut gedacht und präzise gespielt, dass plötzlich nicht mehr dieses Virus als das größte der Probleme gilt." Märkische Allgemeine, Lars Grote "Was wäre, wenn die Frauen die Macht übernähmen? Sibylle Berg spielt diese Idee schön böse durch in ihrem dystopisch feministischen Stück. Anna-Elisabeth Frick hat die Schau des Übergangs zur weiblichen Herrschaft als ironisches Ritual inszeniert." nachtkritik.de, Georg Kasch