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WIR SIND AUCH NUR EIN VOLK

, Hans Otto Theater
Theaternach den Drehbüchern von Jurek Becker

Fassung von Maik Priebe und Natalie Driemeyer

Typisch Ossi soll die Familie sein, so die Idee des angesagten Autors Steinheim, der im Auftrag der ARD das Drehbuch für eine Serie zur Deutschen Einheit schreiben soll, am besten einen „Straßenfeger“. Der Autor, dem der Osten vollkommen fremd ist, wird Gast der exemplarisch ausgesuchten Familie Grimm. Typisch Kleinfamilie halt: Mutter, Vater, Sohn und Opa unter einem Dach. Da bleiben Alltagskonflikte nicht aus. Die Familie sieht die Chance eines lukrativen Jobs und fängt an, sich dem gewünschten Klischee entsprechend zu inszenieren. Mit Eigensinn und Humor übertreffen die Grimms dabei alle Vorurteile.

Jurek Becker, der mit seinem Roman „Jakob der Lügner“ berühmt wurde, schaute 1994 mit liebevollem und schmerzhaftem Blick auf die Fremdheit zwischen Ost und West. Der Theaterabend erinnert auch mehr als 30 Jahre nach der „Wende“ an ein Land, dessen Menschen einerseits eine politische Revolution ausgelöst haben, andererseits in der Konfrontation mit neuen Lebensumständen ihre eigene Identität fast verlieren.

3-OKT / IM ANSCHLUSS AN DIE VORSTELLUNG: Nachspiel extra mit dem Autor Dirk Oschmann

Der Literaturwissenschaftler Dirk Oschmann hat mehr als 30 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung mit seinem provokanten, wütenden und klugen Buch „Der Osten: eine westdeutsche Erfindung“ eine Debatte neu entfacht. Es geht um reproduzierte Vorurteile und negative Identitätszuschreibungen des „Westens“ in Bezug auf den „Osten“, es geht um ostdeutsche Repräsentanz und Sprecherpositionen in allen Bereichen der bundesdeutschen Gesellschaft. Die Inszenierung „Wir sind auch nur ein Volk“ nach Jurek Beckers Drehbüchern aus dem Jahre 1994 steht noch einmal für wenige Vorstellungen auf dem Spielplan. Am 3. Oktober wird sie zum Anlass für ein Gespräch zwischen Dirk Oschmann, den Schauspielern Jon-Kaare Koppe und Arne Lenk sowie Chefdramaturgin Bettina Jantzen und Intendantin Bettina Jahnke. Sie wollen darüber nachdenken, ob der Theaterabend einige Thesen Oschmanns bestätigt, warum es wichtig ist, dass ostdeutsche Erfahrungen und Perspektiven eine Öffentlichkeit bekommen, und welche Chancen sich auftun würden, wenn sich „Westen“ und „Osten“ auf Augenhöhe begegnen. Wir danken dem DDR Museum Berlin , in dessen Räumen die Vorabfotos entstanden, und dem Mercure Hotel Potsdam , das dem Produktionsteam einen Videodreh im Konferenzraum unter optimalen Bedingungen ermöglichte! Pressestimmen "Das Stück hat mit seinen oftmals wortwitzigen Dialogen komödiantischen Charakter, auch etwas von Boulevard made in GDR, was gut gemacht ist und vom Premierenpublikum mit vielen Lachern und Szenenapplaus honoriert wird." Potsdamer Neueste Nachrichten, Carolin Lorenz "All das funktioniert, vor allem dank Jon-Kaare Koppe und Kristin Muthwill als Eltern, Joachim Bergers Opa und David Hörning als Sohn." Die Deutsche Bühne, Michael Laages "In bester Boulevard-Manier fährt Regisseur Maik Priebe eine schräge Figur nach der anderen auf. Die Pointen sitzen, und die Ausstattung ist eine detailverliebte Freude. Susanne Maier-Staufen hat eine Drehbühnenkonstruktion aufgetürmt, aus der sich mit wenigen Handgriffen immer neue Zimmerchen bauen lassen. Wand umgeklappt, schon schiebt sich das Ehebett hervor. Wand zurückgeklappt, Straßenansicht. Undsoweiter: sehr mechanisch, sehr spaßig." nachtkritik.de, Leopold Lippert

Programm Hans Otto Theater

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