Ein blinkender Countdown, immer sichtbar inmitten einer Installation
aus Kameras, Miniaturwelten, Objekten, Musikinstrumenten, Kabeln und
Lautsprechern. „03:08:38 States of Emergency“ rekonstruiert mit
Elementen des Objekttheaters sowie originalen Radiosequenzen den
Nachmittag des 22. Juli 2011, der in Norwegen ein Nachmittag im
Ausnahmezustand war. Der Ablauf der Anschlagsereignisse von Oslo und auf
der Insel Utøya wird in diesem audiovisuellen Requiem prismatisch,
minutiös und quasi in Echtzeit aufgefächert und zeigt, wie zwischen
permanenten Nachrichtenaktualisierungen, zwischen ständigem Wahr und
Falsch, Normalität allmählich ausgelöscht wird.
Das Transiteatret-Bergen
ist ein Theater mit Sitz in der norwegischen Stadt Bergen. Unter der
künstlerischen Leitung des Dramatikers und Regisseurs Tore Vagn Lid
erarbeitet das Ensemble zeitgenössische Theaterprojekte an der
Schnittstelle zwischen Theater und Musik. Der künstlerische Anspruch
besteht vor allem darin, den Theatersaal als kritischen Erfahrungsraum
zu begreifen. Die Kompanie hat seit ihrer Gründung im Jahr 2001 über 20
szenische Experimente und preisgekrönte Produktionen kreiert, die in
mehreren europäischen Ländern präsentiert wurden; u. a. war es das erste
norwegische Theater, das bei den Salzburger Festspielen gastierte.