Italien im 17. Jahrhundert. Der Universalgelehrte Galileo Galilei richtet eine neue Erfindung auf den Himmel: das Fernrohr. Es gelingt ihm damit, die Vorstellung zu widerlegen, dass die Erde der Mittelpunkt des Universums ist. Das bringt ihn in Konflikt mit der Deutungshoheit der Kirche. Doch Galileis Wissensdurst ist größer als die Angst, und so arbeitet er, allen Warnungen zum Trotz, unbeirrt weiter. Nach einer innerkirchlichen Kontroverse, aus der die reaktionären Kräfte gestärkt hervorgehen, wird Galilei verhaftet. Unter der Androhung von Folter widerruft er seine Lehren – und verrät damit die Wahrheit, die Wissenschaft und sich selbst.
„Leben des Galilei” zeichnet ein höchst aktuelles Bild einer Gesellschaft, in der Meinungspolitik und Dogmatismus herrschen und Wahrheit zur Glaubensfrage wird. Auf der Flucht vor Faschismus und politischer Verfolgung schrieb Brecht das Stück 1939 im dänischen Exil und bearbeitete es mehrfach unter dem Eindruck gesellschaftspolitischer Umbrüche.
HANS OTTO IM GESPRÄCH MIT REGISSEURIN ALICE BUDDEBERG DIGITALES PROGRAMMHEFT WEITERE TERMINE FOLGEN