Was ist das: Ich? Wo fängt es an, wo hört es auf? Die Erzählperson Kim fühlt sich fremd in ihrem Körper angesichts einer Welt, die nach eindeutigen Zuordnungen verlangt und Menschen in strikter Zweiteilung entweder als Mann oder Frau kategorisiert. Die Erzählperson versucht die Leere in ihrer Mitte durch exzessiven Sex anzufüllen. Als ihre demenzerkrankte Großmutter im Vergessen zu versinken droht, begibt sich Kim auf Spurensuche tief hinein in die Vergangenheit der eigenen Familiengeschichte. Zum Vorschein kommt ein wild wucherndes Wurzelwerk aus Erinnerungsbildern. Es geht um die Hass-Liebe zu Mutter und Großmutter, um Scham, Traumata, Sehnsüchte, Tabus und Kindheitsmonster. In diesem Prozess entsteht ein neues, fluides Ich – ein Ich, das die Muster patriarchaler Männlichkeit und trennende Grenzen einschmilzt.
Kim de l’Horizons u.a. mit dem Deutschen und Schweizer Literaturpreis prämierter, furioser Roman ist eine schonungslos radikale wie rauschhaftmagische Auseinandersetzung mit den eigenen Wurzeln und den herrschen - den Machtverhältnissen.
Für diese Inszenierung gibt es Hinweise zu sensiblen Inhalten (Content Notes), die Sie HIER nachlesen können.
HANS OTTO IM GESPRÄCH MIT REGISSEUR KIERAN JOEL DIGITALES PROGRAMMHEFT WEITERE TERMINE FOLGEN