Bundesstiftung Baukultur

Die Bundesstiftung Baukultur tritt seit 2007 als unabhängige Einrichtung in Erscheinung und verfolgt das Ziel das Erscheinungsbild und den Zustand der gebauten Umwelt im öffentlichen Interesse sichtbar zu machen. Seit 2011 hat sie ihren Sitz im ehemaligen Kammergebäude, auch bekannt als „Rote Villa“ oder „Husarenvilla“, im Internationalen Kunst- und Kulturquartier Schiffbauergasse. Durch den vorbildhaften Umgang mit dem Bestand und der gelungenen Verbindung von Alt und Neu im Zuge der Renovierung des Gebäudes ist der Stiftungssitz selbst ein Beispiel für qualitätvolle Baukultur.

Der Begriff der Baukultur umfasst die Summe aller menschlichen Tätigkeiten, die unsere gebaute Umwelt gestalten. Er geht über die architektonische Gestaltung von Gebäuden hinaus, indem er beispielsweise auch den Städte- und Siedlungsbau, die Gestaltung von Landschaften und Infrastrukturen sowie öffentlichen Räumen umfasst. Baukultur schafft lebenswerte, angenehm zu nutzende Räume und Orte. Dabei geht es zugleich um Funktionalität und Schönheit, um Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit und um den respektvollen Umgang mit architektonischer Geschichte. Baukulturelle Qualitäten entstehen da, wo alle im Prozess und an der Wertschöpfungskette beteiligten Akteur*innen über baukulturelle Kenntnisse verfügen und professionell zusammenarbeiten.

Gefragt sind nachhaltige Bauprojekte, die nicht nur ökologische und soziale Standards berücksichtigen sowie wirtschaftlich machbar sind, sondern darüber hinaus räumlich und gestalterisch für sich und ihre Nachbarschaften angemessen sind, als Ergebnis einer konsensorientierten Planungskultur.

Die Bundesstiftung fördert durch Veranstaltungen, Kooperationen und Publikationen den öffentlichen Diskurs über die gesellschaftliche Relevanz gebauter Umwelt, die Qualität kommunaler oder privater Bauprojekte sowie die dahinterstehenden Prozesse. Die Ziele der Bundesstiftung sind insbesondere, die Öffentlichkeit für Baukultur zu interessieren, bei den Bauschaffenden eine breit angelegte Qualitätsdebatte über Baukultur zu initiieren, das Thema in den Kommunen und Ländern zu stärken und für die Qualitäten bundesdeutscher Baukultur international zu werben.

Alle zwei Jahre veranstaltet die Bundesstiftung Baukultur im Internationalen Kunst- und Kulturquartier Schiffbauergasse den öffentlichen Konvent der Baukultur, ein zentrales Forum der Meinungsbildung zu baukulturell relevanten Themen, mit mehreren hundert Teilnehmer*innen aus ganz Deutschland. Alle zwei Jahre veröffentlicht die Bundesstiftung zudem den Baukulturbericht, ein offizieller Statusbericht zum Planen und Bauen in Deutschland.

Vorstandsvorsitzender (seit Mai 2013): Reiner Nagel, Architekt und Stadtplaner

Stellvertretende Vorstandsvorsitzende (ab September 2021): Dr. Isabel Klocke, Juristin